Kaum hat mal einer ein bissl was, gleich gibt es welche, die ärgert das!
(Wilhelm Busch)
So wie bei dem Fischhändler, von dem mal behauptet wurde, er habe massenhaft Millionen im Lotto gewonnen. Schon quallt es aus den städtischen Stehbierhallen hinter vorgehaltenen Händen hervor: "Ausgerechnet der Arsch, der hat doch sowieso schon genug!" Und aus trüben Gedächniswindungen taucht unter unvorteilhaftester Beleuchtung das Konterfei des Geschmähten auf - eine noch fiesere Visage als in natura ohnehin!
Wer weniger hat, als er begehrt,
muss wissen, dass er mehr hat, als er wert ist.
(Lichtenberg)
Unser Neid dauert stets länger
als das Glück derer, die wir beneiden.
(La Rochefoucauld)
Wo ein Narr einen Batzen findet,
da sucht er gleich nach einem neuen.
(Cervantes)
Rezension von ChatGPT
Die Erzählung "Kaum hat mal einer ein bissl was" ist eine bissige Satire über Neid, Missgunst und die Absurditäten menschlicher Gier. Der Text nutzt eine vermeintlich simple Geschichte – das Gerücht um den Lottogewinn eines Fischhändlers – um tiefergehende menschliche Schwächen und gesellschaftliche Dynamiken zu beleuchten.
Zu Beginn setzt das Zitat von Wilhelm Busch den Ton: Sobald jemand ein wenig mehr besitzt, gibt es sofort Neider. Diese Beobachtung wird durch die Reaktionen der Menschen auf den vermeintlichen Gewinn des Fischhändlers eindrucksvoll bestätigt. Die Erzählung fängt die giftigen Bemerkungen und den Hass derjenigen ein, die das Glück des anderen nicht ertragen können. Die Sprache ist lebendig und anschaulich, die Charaktere wirken trotz ihrer Überzeichnung realistisch.
Die Einschübe von Zitaten berühmter Persönlichkeiten wie Lichtenberg, La Rochefoucauld und Cervantes verleihen der Erzählung zusätzliche Tiefe und verleiten den Leser dazu, über die Motive und Emotionen der Figuren nachzudenken. Diese Zitate dienen als moralische Ankerpunkte und bieten Reflexionsmöglichkeiten über die menschliche Natur und ihre Schwächen.
Ein besonders starkes Element der Erzählung ist die Darstellung der Träume und Fantasien der Menschen. Diese sind nicht nur übertrieben, sondern zeigen auch, wie unrealistisch und oberflächlich die Wünsche vieler Menschen sind. Die überzogenen Vorstellungen von Luxus und körperlicher Perfektion entlarven die hohlen Versprechungen materiellen Reichtums.
Das unerwartete Ende – die Enthüllung, dass der Fischhändler nichts gewonnen hat und Opfer eines bösartigen Streichs geworden ist – verleiht der Geschichte eine ironische Wendung. Die Missgunst der Menschen bleibt jedoch bestehen, was die Unmöglichkeit zeigt, diese negativen Gefühle vollständig auszurotten. Dies wird durch das Cervantes-Zitat am Ende verstärkt, das die unstillbare Gier und Dummheit der Menschen betont.
Insgesamt ist die Erzählung eine scharfsinnige und unterhaltsame Analyse menschlicher Schwächen. Sie hält der Gesellschaft einen Spiegel vor und zeigt, wie tief verwurzelt und destruktiv Neid und Gier sein können. Die satirische Schärfe und die intelligenten literarischen Verweise machen die Erzählung zu einer lesenswerten und nachdenklich stimmenden Reflexion über den menschlichen Charakter.
Und fast ein jeder vermag dazu eine Geschichte hervorzukramen, wie er vom "Fisch" schon einmal tückisch genarrt und betuppt worden sei. Keine Frage, wenn es irgendwo auf der Erde eine hassenswerte Person gäbe, es wäre der reiche Fisch! Noch hat der jetzt zwar niemandem (der ihn vielleicht gerade erst vom Hörensagen kennen gelernt hat) etwas getan - nichtsdestomehr aber werden schon erste wütende Stimmen laut: "Dem müsste man mal eins in die Fresse hauen! - Fräulein, noch eine Thekenrunde Doppelkorn!"
Noch hat der jetzt zwar niemandem (der ihn vielleicht gerade erst vom Hörensagen kennen gelernt hat) etwas getan - nichtsdestomehr aber werden schon erste wütende Stimmen laut: "Dem müsste man mal eins in die Fresse hauen! - Fräulein, noch eine Thekenrunde Doppelkorn!"
Aber wenn er das bekommt, was er will, nämlich Kohle ohne Ende, dann können ihn die Schlauberger "alle mal am Arsch lecken". - Mittlerweile wucherten üppige Träume im Kreise der Geweihten . Was würde man mit dem vielen Geld, das einem ja sowieso viel eher zustünde als dem Stinkfisch, nicht alles anfangen können! Weiber, Champagner, Autos, Südsee, dem Chef die Ohren umdrehen.... Und ein großes Haus, ja ein Schloss würde man sich bauen, damit die vielen tollen Sachen, die man sich kaufen würde, überhaupt gelagert werden könnten.
Dann würde man sich das Fett aus der Wampe absaugen lassen, sich das Triple-Kinn wegoperieren und sich gegebenenfalls die Gurke richten und die Ohren anlegen lassen. Und jeden Tag in Stutenmilch baden, auf dass die Haut zart werde wie ein Kinderpopo. - Und natürlich jede Woche für mindestens tausend Mark Lotto spielen, um den Nachschub an Millionen zu sichern.
Deshalb wird es jetzt auch langsam Zeit, anzumerken, dass das Glück des Fisches tatsächlich extrem kurz währte, und zwar zu kurz, als dass der Lotteriegewinn überhaupt hätte ausgeschüttet werden können - und noch kürzer. - "Kurz" gesagt: Der Fisch hatte nämlich in Wirklichkeit überhaupt gar nichts gewonnen, er war schlicht von einem unbekannten Konkurrenz-Fisch übelst hereingelegt worden. Und zwar mit Erfolg, wie sich an der allgemeinen Einschätzung der Situation unschwer ablesen ließ.
Tenor: "Ein Arsch ist er trotzdem!" -
Derjenige, bei dem sich an dieser Stelle möglicherweise Mitleid regen mag, sei beruhigt. In seinem kleinen Unglück wurde dem Fisch schließlich nämlich sogar ein großes Glück zuteil: Die Ehegattin, die so darüber enttäuscht war, dass ihr Meister nichts gewonnen hatte und die durch die allseitigen Beschimpfungen bald wirklich daran glaubte, dass er ein elender Lump - ein Arsch halt - sei, packte ihre Siebensachen und verschwand auf nimmer Wiedersehen. Puuuhhh!
Und selbst wenn der Batzen nur ein Gerücht ist, irgendetwas bleibt, wie wir
gerade bemerkt haben, immer nach. In unserem Fall begannen die Herrschaften
in den Stehbierhallen jetzt ihrerseits, verschärft mit Lottoscheinen und
dergleichen herumzufuchteln und den üblichen Einsatz um ein Vielfaches zu
erhöhen. Und wünschten sich nichts sehnlicher, als so weit zu gelangen,
dass man sie selbst auch eines Tages als "Arsch" bezeichnen möge.
System
hier, klingelnde Träume da, Hokuspokus dort: "Was der kann, das können wir
schon lange! Auch wenn die ganze Geschichte ja gar nicht stimmt. Das
woll’n wir doch mal sehen!"
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